Allergenquantifizierung/-monitoring

Projektkürzel: IPA-111-Allquant

Projektlaufzeit: fortlaufend

Deskriptoren: Allergisierende Stoffe, Arbeitsumwelt, arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Biologische Arbeitsstoffe

Anlass / Ziel: Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Anpassung Arbeitsplatz-relevanter Allergen-Quantifizierungsmethoden. Für die Prävention und die Begutachtung werden Standardmessprotokolle erarbeitet und eingesetzt, die von der Probensammlung am Arbeitsplatz bis hin zum Messwert und der Beurteilung reichen. Allergien können als „Volkskrankheit“ bezeichnet werden und betreffen in Deutschland nach konservativer Schätzung etwa 25% der Bevölkerung (Weißbuch, Allergie in Deutschland 5. Auflage; 2025). Etwa doppelt so viele weisen eine Sensibilisierung auf, das heißt sie besitzen eventuell krank machende Antikörper gegen häufige Umweltstoffe, die bei möglichem intensivem Kontakt im späteren Leben zum Ausbruch einer Allergie führen können.

Auch an Arbeitsplätzen sowie in Schulen und Kindertagesstätten können erhöhte Konzentrationen an Allergen-belasteten Stäuben auftreten. Für den Arbeits- und Gesundheitsschutz, aber auch für die Begutachtungspraxis, stellt sich die Frage, ob und in welcher Konzentration Allergene am Arbeitsplatz vorhanden sind. Wenn das sensibilisierende Allergen auch außerhalb des Arbeitsplatzes weit verbreitet ist, genügt der Nachweis einer Sensibilisierung des Beschäftgiten für die Beurteilung nicht. Regelmäßig wird dann eine Quantifizierung des sensibilisierenden Allergens am Arbeitsplatz gefordert.

Mittlerweile gibt es für einige Allergene Immunoassays, die prinzipiell eine Allergenquantifizierung ermöglichen. Allerdings müssen diese für die am Arbeitsplatz eingesetzten Staubsammelmethoden - und hier spielt insbesondere die personenbetragene Luftstaubsammlung eine große Rolle - bezüglich Sensitivität und Probenaufbereitungsmethoden angepasst und validiert werden. Darüber hinaus gibt es für eine Reihe von Arbeitsplatzallergenen bislang keine Nachweismethoden, so dass die Entwicklung von neuen Quantifizierungsassays für spezielle Fragstellungen immer wieder erforderlich ist.

Durchführung des Projekts: Für Arbeitsplatz-relevante Allergene wird eine Standardvorschrift für das Messprotokoll von der Probensammlung bis einschließlich der Allergenquantifizierung erarbeitet, die dann bei entsprechendem Bedarf der Unfallversicherungsträger zum Einsatz kommt. Die Empfindlichkeit und Zuverlässigkeit der Allergenquantifizierung hängt von der gesamten Verfahrenskette, bestehend aus Probennahme, Probenaufbereitung, Sensitivität und Spezifität der Immunoassays ab, die für jedes Allergen zu optimieren ist, bevor Allergene am Arbeitsplatz routinemäßig quantifiziert werden können. Sukzessive wird anhand von Referenzproben aus Haushalten eine Datenbasis geschaffen, um Arbeitsplatzmesswerte insbesondere gegen ubiquitär vorkommende Allergene zukünftig besser beurteilen zu können.